Die Masurische Biene

itteilungen der Genealogischen Arbeitsgemeinschaft Neidenburg und Ortelsburg 
zum Aufbau der Historischen Einwohner-Datenbank,, koordiniert von B. Maxin ; M. Jend, 64342 Seeheim - Malchen 
Folge 5 und 6 / März 1998 

An die Freunde der GeAGNO

Rückblick

Mit dieser Doppelfolge verbinden wir Zwischenbilanzen zum zehnjährigen Bestehen der GeAGNO. Pionierdienste in vielen Beziehungen sind geleistet worden. Es war die Zeit der Aufbrüche, nur wenige konnten sich ein Bild davon machen, was entstehen sollte, ein scharfer Nordwind blies uns entgegen und an Warnungen hat es nicht gefehlt. Doch Bernd Blaudow (Wiesbaden), Dieter Zwinger (Darmstadt) und B.M. waren entschlossen, Neues zu wagen, unterstützt von Rektor Dieter Chilla (Steinfurt-B.), Dr. Wolf Konietzko (Elmshorn), Heinrich Mrowka M.A. (Marburg) und Pfr.i.R. Helmut Walsdorff (Göttingen). Bald kam Reinhard Kayss (Ginsheim) hinzu. Die damalige Zentralstelle für Genealogie Leipzig erwies sich kooperativ und wurde nach der politischen Wende durch ihren Leiter Dr. Volkmar Weiß und seiner Stellvertreterin, Frau Martina Wermes, eine Befürworterin dieses Unternehmens. Bei den familienkundlichen Vereinen ging es damals recht herkömmlich zu, vieles entsprach unserer Auffassung nach nicht den Erfordernissen. Aufmerksam beobachteten die Kreisgemeinschaften Neidenburg und Ortelsburg unsere Angebote, luden uns nach 1990 zu Gesprächen ein und bestärkten uns in unserer Absicht, die damals sichtbar werdenden Möglichkeiten von Datenbanken in der Familienforschung einzusetzen.

Die GeAGNO entwickelte von der Alltagsgeschichte her ihre Konzeption, tastete sich an schwierige Sachverhalte heran, nahm an Seminaren der Ostsee-Akademie in Travemünde teil und fand Fürsprecher, unter anderen Dr. Bernhart Jähnig (Berlin), Dr. Helmut Niedorf (Altenberge) und Dipl.-Math. Klaus Wenke sowie Dipl.-Ing. Roland Gröber und Dr. Günter Junkers von der Redaktion der Zeitschrift "Computergenealogie". Weitere Mitarbeiter stießen mit neuen Ideen zur Arbeitsgemeinschaft und brachten sie ein. Bernd Blaudow hatte beruflich als leitender Dipl.-Ing. bei IBM (Mainz) in den USA Aufgaben wahrzunehmen und konnte hier zwei Jahre nicht mitarbeiten. Trotzdem ging es in Riesenschritten voran. Es entstand die Historische Einwohner-Datenbank (HED) der GeAGNO, die derzeit insgesamt über 500.000 Datensätze verfügt.

Im vergangenen Jahr nahm der Bensheimer Historiker Lupold v. Lehesten M.A. eine Besprechnung unserer Konzeptionsschrift in der Zeitschrift "Archiv für Familiengeschichtsforschung" (AfF), Heft 2, vor, in der er u.a. ausführte: "... Die AG hat dabei die bevölkerungsgeschichtlichen Aspekte der Landesgeschichte wesentlich vertieft, die EDV in selbst entwickelter Weise für sich nutzbar gemacht und ist auf Austausch mit anderen Forschern und Institutionen, hier speziell den polnischen, bedacht... Eine Liste erschließt die abgeschlossenen, in Arbeit befindlichen und geplanten Projekte der Mitarbeiter und die Quellen ... Beachtenswert hat B.M. die Motive, Konzeption und Zielsetzung der AG eingehend beschrieben ... Die graphischen Gestaltungen entsprechen in hervorragender Weise den angesprochenen Themenstellungen ... "

Ebenfalls im vergangenen Jahr wurde "DIE MASURISCHE BIENE" auf Vorschlag der Bibliothek des Herder-Institut Marburg unter dem Titel "Die westmasurischen Bienen der GeAGNO" als Zeitschrift in die nationale und internationale Zeitschriften-Datenbank (ZDB) aufgenommen. Eine Sammlung in Heftform ist erwünscht; wir haben darüber nachgedacht und kommen diesem Wunsch nach. Auf der Rückseite des Titelblattes ist vermerkt: "Namenfindbücher zu Historischen Einwohner-Verzeichnissen (HEV)", sie sollen in sechs Archiven und Bibliotheken einzusehen sein (Leipzig, Berlin, Lüneburg, Herne, Marburg, Oberschleißheim)." Die EDV-gestützten Arbeitsergebnisse werden vereinbarungsgemäß per Diskette der DZfG und dem GStAPK überreicht.

Zum Thema der Publikationen der GeAGNO ergab sich folgendes:

Wir haben uns seinerzeit zur Veröffentlichung von uns erstellter "Historischer Einwohner-Verzeichnisse" entschlossen als Antwort auf die Frage "Was habt ihr denn bisher publiziert" und auch, um den Wunsch einiger Mitarbeiter, die Arbeit in gedruckter Form zu sehen, nachzukommen. Dabei war von Anfang an klar, daß die gedruckte Ausgabe nie die Recherchemöglichkeiten einer Datenbank erfüllen konnte (s. auch S. 5). Drei Probleme tauchen nach dem Druck der Hefte Nr. 4 und 5 auf, die für uns Anlaß sein sollten, noch einmal über den Druck der Heftreihe nachzudenken:

1. Die in sehr mühevoller Arbeit erfaßten Daten in Datenbanken geben wir mit Druck in der bisherigen Weise "aus der Hand"; d.h., diejenigen, die die Datenbank erarbeitet haben, geben ihre Arbeit weg, weitere Familienforschungen, für die die Datenbank erstellt wurde, haben sich in der Regel erledigt.

2. Der Umfang der Daten in kirchspielorientierten Zusammenstellungen nimmt eine nicht mehr zu bewältigende Größe an. Eine Grenze ist bei dem kommenden Heft Nr. 6 über die Paten und Ehefrauen aus dem Geburtsregister Willenberg erreicht (ca. 350 S.). Die Hefte Nr. 4 und 5 enthalten im Schnitt je 10.000 Einheiten auf 200 Seiten. Viel umfangreicher würden die Hefte für die Kirchspiele Fürstenwalde, Friedrichshof, Ortelsburg, bzw. Jedwabno und Muschaken usw. ausfallen. Für beide Landkreise dürften in absehbarer Zeit etwa 800.000 bis 950.000 Datensätze zu erwarten sein.

Der Vorschlag "Namenfindbuch zum Historischen Einwohnerverzeichnis" wäre weiter zu diskutieren: Wir setzen unsere Schriftenreihe fort (im Wort sind wir gegenüber Dr. B. Jähnig vom GStA Berlin-Dahlem), aber in einer veränderten Form. Wir publizieren nur noch alphabetisch sortierte Listen aller Namen, die in einer bearbeiteten Quelle eines Amtes bzw. Kirchspiels vorkommen. D.h. aus einem Geburtsregister die Namen der Kinder, die Namen der Väter / Mütter und evtl. der Taufpaten. Damit geben wir den Anfragern die Möglichkeit, sich mit einer gezielten Frage an denjenigen zu wenden, der als Quellenbearbeiter zuständig ist. Vorteile sind:

- Wir geben mit einem solchen Namenfindbuch die geleistete Arbeit nicht aus der Hand, der eigentliche Zweck, nämlich die Forschung anhand der erarbeiteten Datenbank, bleibt erhalten.

- Da im Namenfindbuch ein Name (Familienname, Vorname) nur einmal vorkommt, wird der Umfang des Heftes drastisch reduziert. Die Erstellung ist viel einfacher als die bisherige Erstellung der Druckvorlagen aus Datenbanken.

- Mit der Publizierung von Namenlisten kommen wir nicht in Konflikt mit den Veröffentlichkeitsbestimmungen der Archive. Sie eignen sich außerdem auch (in Abhängigkeit vom Umfang) zu einer Veröffentlichung im INTERNET.

Nach Meinung von Frau Wermes ist die Nutzung der HED_AGNO als Quellenbestandsverzeichnis durchaus diskutabel: "... Wir begleiten die Bemühungen der GeAGNO mit Interesse, weil hier unter Zuhilfenahme der Datenverarbeitung genealogische Forschung betrieben wird. Für die DZfG ist die Zusammenarbeit mit ihr unter dem besonderen Aspekt der Erfassung unseres Quellenbestandes zu den ehemaligen Kreisen Neidenburg und Ortelsburg sehr interessant. So können wir mit Hilfe der in der GeAGNO geleisteten Arbeit unseren Quellenbestand zu einzelnen Personen oder Personengruppen aus der HED_AGNO auflisten lassen. Dies ermöglicht uns, bei der Bearbeitung von Anfragen gezielt die Quellen unseres Archivs heranzuziehen und dies in der Regel ohne großen Suchaufwand, der bei der Personalknappheit gar nicht möglich wäre.

Durch die Zuarbeit der GeAGNO kann so unsere Unterstützung der Familien- und Heimatforscher für den Bereich Südostpreußens effizienter und schneller erfolgen. Dabei ist der Motivationswert für die Forscher, möglichst weitreichende und umfassende Quellen zu bekommen, noch von Bedeutung."

Empfehlenswerte Literatur zur Namenskunde (Fortsetzung bisher nicht benannter Beiträge)

Belzyt, Leszek: Zur Frage des nationalen Bewußtseins der Masuren im 19. u. 20 Jhdt. (auf der Basis statistischer Angaben) ZfO, NF, 45 Jg.1996, H.1. Verlag Herder-Institut Marburg, S. 35 ff.

Mechow, Max: Ostpreußische Stammesart. Verlag Haude u. Spener bzw. B. Hessling, Berlin, 1977.

ders.: Deutsche Familiennamen Prussischer Herkunft. Tokemita; Dieburg/Darmstadt, 1987.

Naumann, Horst (Hrsg): Familiennamenbuch, 1. Auflage. Leipzig, Bibliographisches Institut, 1987.

Trautmann, R.: Die altpreußische Personennamen. Beiträge zur baltischen Philologie. Göttingen, 1925.

Wenke, Klaus u. K.A.: Genealogie mit Computern. Hintergründe und Konzepte. (28832) Achim, 1997.

Beiträge in den Heimatbriefen unter dem Stichwort "Wegzeichen der GeAGNO"

Schon bald nach Gründung unserer Arbeitsgemeinschaft vermißten wir unter den Landsleuten ein Bewußtsein und Interesse für Heimat- und Familienforschung. Für uns war es selbstverständlich, daß auf Dauer die geistige Verbindung zu der verlorenen Heimat nicht nur durch Erinnerungen an die "gute alte Zeit", an die furchtbaren Ereignisse im Krieg und seine Folgen aufrecht erhalten werden kann. Die Fragen nach unseren Vorfahren, nach ihren Lebensumständen und nach ihrer Kultur sind zu erforschen, gerade weil vieles uns unbekannt ist und viele Erinnerungen, je länger sie zurückliegen, die damaligen Umstände des Lebens in Masuren überdecken. Auch die Endgültigkeit des Verlustes ließ zunehmend das Interesse selbst in Familienforscherkreisen erlahmen. Unsere Tätigkeit führte trotz mancher Enttäuschungen nicht in die Resignation. Wir sahen und sehen auch, daß in den Kreisverbänden Angerburg, Johannisburg, Lyck, Treuburg, Goldap und Darkehmen u.a. Versuche unternommen werden, den Geruch der "Heimattümelei" zu überwinden. Nach anfänglichen erheblichen Schwierigkeiten unter den Neidenburgern von 1978 bis 1989 gab es auch hier ermutigende Zeichen, nachdem die Ortelsburger gleich positiv reagierten. Wir gaben "Impulse für personengeschichtliche Forschungen" in fünf bis zehn Berichten zu unserer Arbeit. Manch ein Mitarbeiter konnte gewonnen werden, vielen Familienforschern, die auf die GeAGNO aufmerksam gemacht wurden, konnten wir helfen. Wir werden daher unsere Informationsarbeit unter dem neuen Stichwort "Wegzeichen ... " mit neuen Akzenten fortsetzen und empfehlen dabei, die jährlichen Schriften beider Heimatkreisverbände zu lesen, weil wir zunehmend kreisübergreifende Wanderungen unserer Vorfahren feststellen.

Zusammenarbeit mit polnischen Forschern und Archiven

Neuland zu betreten, setzt viel voraus, Mut und Hoffnung wollen erhalten sein. In ostpreußischen Forscherkreisen war der heute so gern und oft verwendete Begriff "Masuren" ziemlich fremd, von Polen wollte man nicht sprechen. Archivreisen dorthin machten zwar neugierig, hielt man aber für gänzlich unmöglich. In der Tat mußten viele Hürden und Hemmnisse überwunden werden. Inzwischen ist vieles anders, manches besser und das Reisen einfacher geworden. Gleichwohl sind die Informationen über die Bestände im Allensteiner Staatsarchiv immer noch unzureichend. Neue Verwaltungsbestimmungen machen den Zugang nicht leichter, obgleich ein Erfahrungsaustausch stattfindet. Begrüßenswert sind alle Versuche der Zusammenarbeit. In der schon genannten Zeitschrift (AfF, Heft 2, 1997, Seite 144 ff.) fanden wir bezüglich eines "Wegweisers durch die Bestände des Staatsarichvs Breslau" eine Buchbesprechung, die auf die Notwendigkeit gemeinsamer Forschungen hinweist. Es heißt dort wörtlich:

"... Auf dem Weg zu einem wahrhaft und dauerhaft vereinten Europa ist jetzt der Zeitpunkt gekommen, wo sich alle Beteiligten dieser komplizierten, schwierigen, nicht selten dramatischen Vergangenheit mit Achtung und Verständnis des gemeinsamen Erbes annehmen sollten. Jede Seite sollte ihre Bereitschaft bekunden, die Hintergründe des historischen Handelns und den kulturellen Beitrag des jeweils anderen zu verstehen, ohne zu versuchen, eigene Beweggründe oder Verdienste zu rechtfertigen oder herauszustellen - ohne territoriale Ansprüche, ohne eigene Überlegenheit oder erlittenes Unrecht ins Feld zu führen. Dies ist ein außerordentlich wichtiger Schritt für den Bau eines neuen Europa ...Vieles kennenlernen heißt vieles verstehen, und vieles verstehen heißt vieles verzeihen ... Vor allem der letzte Satz macht menschlich Mut und gibt zudem Anlaß zur Hoffnung auf einen Aufbruch in eine neue Ära der Kooperation zwischen Deutschen und Polen auf dem Gebiet der (Familien-) Geschichtsforschung... "

Zu finanziellen Angelegenheiten

Es ist inzwischen weiten Kreisen bekannt, daß genealogische Forschungen, die über das hinausgehen, was man durch Befragung von Verwandten, durch Aufarbeitung vorhandener Unterlagen oder durch eine Mitteilung eines Archivs erfahren kann, nicht nur mit wenigen Briefmarken zu bezahlen ist. Selbst dem großzügigsten Mitarbeiter in unserer Arbeitsgemeinschaft sind finanzielle Grenzen gesetzt - und wie überall in unserer Welt: Gute Informationen kosten gutes Geld! Wir spüren dies immer häufiger auf unseren Archivreisen. Über die wirtschaftliche Seite der Genealogie haben sich übrigens auch die Herren Wenke ausgesprochen (s. Genealogie mit Computern, 1997, S. 173 ff). Die meisten unserer Anfrager sehen das auch so; sie wissen zu schätzen, was ihnen an Kosten für Archivreisen nach Leipzig, Berlin und Allenstein erspart werden kann. Wir haben daher in der GeAGNO eine Regelung zur Unterstützung unserer Tätigkeit herbeigeführt, die durch Überprüfung der gezahlten Kostenbeiträge für Transparenz sorgt: Wenigstens einmal im Jahr wird Bericht erstattet. Dies war auch notwendig, um B. Maxin von diesen Angelegenheiten zu entlasten, nachdem er (und seine Familie) jahrelang sehr viel Geld in vielfältige Forschungen und Quellenbeschaffungen gesteckt hat. Nun ist für ihn die Zeit der Quellenübertragung und Qualitätsprüfungen gekommen, der er sich konzentriert zuwenden möchte. Anfragen werden in der Regel durch die Datenbankverwalter M. Jend, R. Kayss und (ab Sommer 1998) Bernd Blaudow bearbeitet.

Es gibt natürlich neben B.M. noch andere Stifter und Förderer. Diese Angelegenheit wurde zuletzt beim Arbeitstreffen in Steinfurt-B. am 23.2.1998 erörtert und durch Aufstellungen von B.M. und R. Kayss dokumentiert (Januar 1996 bis Dezember 1997, zuvor s. Konzeptionsschrift S. 98). Der Restposten bei R.K. wurde dem GeAGNO-Konto in Siegburg zur Verfügung gestellt. Fünf Koordinatoren werden bei Einnahmen und Ausgaben (Druckerzeugnisse, Archivreisen, Fotokopien, Postvorgänge und dergleichen) auch künftig auf dem laufenden gehalten.

Zum Bearbeitungsstand der HED_AGNO (Teil Ortelsburg mit Anmerkungen zum Teil Neidenburg)

Wie bereits in der "Biene, Folge 3 / März '97" angekündigt, konnten in der Zwischenzeit die in langen Jahren von Wilfred Monka / Gisela Merchel und Walter Mittelbach erarbeiteten Ergebnisse in die HED_AGNO (Teil Ortelsburg) übernommen werden. Von Herrn Monka / Frau Merchel sind dies die Geburten Ortelsburg 1818-1873, Heiraten 1738-1774 und die Totenregister 1818-1845 mit insgesamt über 70.000 Datensätzen. Herr Mittelbach konnte die Arbeiten am Geburtsregister Friedrichshof 1765-1803 mit über 41.000 Datensätzen abschließen. So stehen nunmehr im Teil Ortelsburg der HED-AGNO über 381.000 Datensätze für personenkundliche Auswertungen den Familien- und Heimatforschern zur Verfügung.

Beim Teil Neidenburg sind viele Vorbereitungen vor allem für die Kirchspiele Muschaken und Jedwabno schon lange abgeschlossen, jedoch kamen hier die Quellenaufbereitungen bei den Kirchenbüchern wie bei den Verwaltungsakten erst jetzt richtig in Gang, nachdem sich B.M., Frau G. Merchel und Herr W. Monka angesichts der vielen Namenkomplikationen zusammengetan haben. Für die durch Herrn A. Heckmann verkarteten Kirchenbücher von Kl. Koslau / Gr. Schläfken fanden sich bisher nicht genügend Helfer für die Umsetzung in die Datenbank; die durch Herrn H. Seybusch verkarteten KB von Skottau-Thalheim befinden sich bei Frau G. Pukrop in der letzten Phase der Übertragung (19.000 Datensätze), so daß wir derzeit leider nur etwas über 155.000 Datensätze benennen können. Ein kleines Arbeitstreffen mit R.K., B.M. und H. Seybusch fand am 25.3., ein weiteres mit Herrn Heckmann soll Ende März stattfinden.

Die Frage der Auskunftsregelung bei Kirchenbüchern im Kreis Ortelsburg wurde neu diskutiert. Anfragen sollen künftig hauptsächlich von den Personen bearbeitet werden, die für die Kirchspiele zuständig sind. Dies sind zunächst für Ortelsburg St. u. L.: W. Monka, für Friedrichshof: W. Mittelbach, für Fürstenwalde: M. Jend, für Klein Jerutten: A. Jakubassa, für Passenheim: M. Bulitta, für Schöndamerau u. Jablonken: A. Kossert (als Signaturvermittler im EZA Berlin), für Willenberg: H. Rayzik. Darüber hinaus stehen die Verwalter der "Historischen Einwohner-Datenbanken" R. Kayss, M. Jend und B. Blaudow zur Verfügung, außerdem noch die Deutsche Zentralstelle für Genealogie in Leipzig (DZfG). Näheres folgt in der September-Biene.

Sortiernamen-Datenbank

Diejenigen, die sich vorrangig mit dem Thema "Normierung von Schreibweisen" und "Normnamen" befaßten, waren bereits seit langem wenig glücklich über den Begriff "Normnamen". Er war mißdeutig und bezeichnete nur unzureichend, was wir meinten: Es ging einfach darum, dem Variantenreichtum in der Schreibweise von Familiennamen eine festgelegte Schreibweise gegenüberzustellen, die uns bei den Datenbankrecherchen als Sortierkriterium für all die unterschiedlich geschriebenen Namen dienen sollte. Wir haben uns also auf den Begriff "Sortiernamen" verständigt und hoffen, daß dieser für das, was wir meinen, ein präziser Ausdruck ist.

Die in der letzten "Biene" angesprochene Überarbeitung der Sortiernamen konnte abgeschlossen werden. Diese Arbeit war sehr notwendig, aber auch überaus schwierig und zeitaufwendig. Dennoch befinden sich unter den Sortiernamen, die nun für über 44.000 Schreibvarianten stehen, noch eine Vielzahl von Fällen, die zu verbessern sind. Wir hoffen dabei auch auf die Mitarbeit derjenigen, die mit dieser Arbeitsunterlage später umgehen werden. Martin Hennig, der sich zwischenzeitlich um ein dBASE-Programm für einen optimalen Ausdruck bemühte, erstellt z.Zt. die zweite Kopiervorlage.

Da die Forschungsfelder der GeAGNO sich auf das ehemalige südliche Ostpreußen beziehen, sind bei den Festlegungen zu polnischen Schreibweisen Abweichungen von der grundsätzlich notwendigen Originaltreue erforderlich. Zu normierten Schreibweisen von Namen aus dem polnischsprachigen Raum ist folgendes zu sagen: Wir übernehmen grundsätzlich die polnischen Konsonantenfolgen in der "Vorlageform", d.h. in der originalen Schreibweise.

"cz" wie in "Czekala", "Gryczan", "Dukacz" "drz" wie in "Jendrzeyczyk"

"sz" wie in "Niszyk", " Godzysz" "czyk" wie in "Nikolayczyk"

"rz" wie in "Wawrzeniec" "skrz" wie in "Skrzeba",

"prz" wie in "Przygoda"

Abweichend von den Gepflogenheiten der staatlichen preußischen Institutionen hat die Kirche im südlichen Ostpreußen im 18. und 19. Jahrhundert in vielen Fällen bei den Familiennamen die polnische Schreibweise teilweise erhalten. Hierbei sind die nicht im lateinischen Alphabet vorhandenen Buchstaben, denen eine Cedille angefügt wurden (a,; e,) und das durchgestrichene l zu berücksichtigen. In diesen Fällen legen wir die Schreibweisen fest: a, = on (Bialowa,s = Bialowons), e, = en (Ne,dza = Nendza), l = l (Kozlowski = Kozlowski). Weiteres wird bei der Übernahme in die Datenbank weggelassen.

Über den Einsatz von Datenbanken in der Familienforschung

Wir möchten einmal an einem Beispiel aufzeigen, daß nach der möglichst vollständigen Übernahme der Information in die Datenbank die Arbeit noch längst nicht abgeschlossen ist und man nur noch geduldig auf Anfrager warten muß, um ihn mit Informationen aus dieser Datenbank zu bedienen. Der oft schwierige und zeitaufwendige Teil des "Aufbrechens" der komplexen Information kommt erst noch, denn Ziel unserer Arbeit ist ja nicht, lediglich eine Abschrift einer Quelle anzufertigen, sondern die Biographie eines Vorfahren, dargestellt an den chronologisch geordneten Ereignissen, die diesen Vorfahren betreffen, zu erstellen. Im Totenregister steht z.B.:

"Radzienen den 17. May 1773 ließ der Lösner Adam Kroll sein Eheweib Marie geb. Wnent,

64 Jahre alt, verstorben den 14. May an Auszehrung beerdigen

hinterließ Maria 17 J., Adam 21 J., Anorthe Duda in Radzienen 23 J."

Welche Informationen stecken im Eintrag? Fünf Personen sind genannt und im Einzelnen zu betrachten:

1. Marie Wnent

- sie verstarb am 14.05.1773 in Radzienen und wurde am 17.05.1773 beerdigt

- war zum Zeitpunkt ihres Todes verheiratet mit Lösner Adam Kroll in Radzienen

- war um 1709 geboren (1773-64)

- hinterließ bei ihrem Tod drei Kinder, d.h. am 14.05.1773 lebten (noch ?) drei aus der Familie, wobei nicht gesagt ist, ob es Kinder aus der Ehe mit Adam Kroll oder um Kinder aus einer früheren Ehe des Adam Kroll gewesen sind

- sie verstarb an "Auszehrung"

- in Jahre 1748 wurde der Maria Wnent (was nicht sicher ist) die Tochter Anortha Kroll geboren

- im Jahre 1752 wurde der Maria (was nicht sicher ist) Wnent der Sohn Adam Kroll geboren

- im Jahre 1756 wurde der Maria (was nicht sicher ist) Wnent die Tochter Maria Kroll geboren

2. Adam Kroll

- im Jahre 1773 war der Lösner Adam Kroll aus Radzienen verheitatet mit Marie Wnent

- 1773 verdiente Adam Kroll den Lebensunterhalt für sich und seine Familie als Lösner

- im Jahre 1748 wurde dem Adam Kroll (was nicht sicher ist) die Tochter Anorthe geboren

- im Jahre 1752 wurde der Sohn Adam Kroll geboren

- im Jahre 1756 wurde die Tochter Maria Kroll geboren

- am 17.05.1773 ließ Lösner A.Kroll aus R. seine Frau beerdigen, die am 14.05.1773 verstorben war

3. Anorthe Duda

- Anorthe (Kroll ?) wurde um 1748 geboren

- Vater (oder Stiefvater ?) war Lösner Adam Kroll

- Mutter (oder Stiefmutter ?) war die Marie Wnent

- Anorthe (Kroll ?) war 1773 wahrscheinlich mit einem Duda aus Radzienen verheiratet (oder sie war noch ledig und die Tochter aus einer möglichen früheren Ehe der Marie Wnent mit einem Duda)

- sie lebte am 14.05.1773 in Radzienen, als ihre Mutter (Stiefmutter ?) starb

4. Adam Kroll

- er wurde um 1752 geboren

- Vater war der Lösner Adam Kroll

- Mutter (oder Stiefmutter ?) war die Marie Wnent

- am 14.05.1773 starb die Mutter (oder Stiefmutter ?) des Adam Kroll

5. Maria Kroll

- sie wurde um 1756 geboren

- Vater war der Lösner Adam Kroll

- Mutter (oder Stiefmutter ?) war die Marie Wnent

- am 14.05.1773 starb die Mutter (oder Stiefmutter ?) der Marie Kroll.

Es ließen sich sicherlich noch weitere Detailinformationen auflisten. Hier soll nur aufgezeigt werden, wie viele Informationen in einem schlichten Kirchenbucheintrag stecken können. Die Fragezeichen sollen deutlich machen, daß man stets auch Gefahr läuft, Fehlinterpretationen vorzunehmen. Alle Informationen müssen in der HED kritisch aufbereitet werden. Ist das geschehen, dann wird auf die Frage: "Wer könnte die Mutter einer Maria sein, die zwischen 1750 und 1760 geboren wurde und deren Vater als Lösner im in Frage kommenden Kirchspiel Willenberg-Land lebte?"

Die Antwort: "Es könnte unter zahlreichen anderen Antworten auch sein Maria Kroll, geboren um 1756. Vater: Adam Kroll in Radzienen, Ksp. Willenberg. Mutter: Maria Wnent, geboren um 1709, verstorben 14.05.1773 in Radzienen."

Wichtig dabei ist (es sei nochmals daran erinnert), daß in den einzelnen Feldern stets nur eine Information steht, also nur der Vorname, nur der Nachname, nur der Beruf, nur der Vorname der Ehefrau usw. Dies wird (leider) noch oft nicht beachtet und hat daher bei der Datenbankarbeit immer wieder vermeidbare Mehrarbeit zur Folge.

Beziehungen zueinander und zu anderen genealogischen Vereinigungen

Zu den konzeptionellen Sachverhalten traten in letzter Zeit mehrmals auch Fragen der Beziehungen untereinander auf. Die GeAGNO hatte im Verlauf von mehr als zehn Jahren mit über 3.000 Fällen zu tun, leider konnten davon nur knapp zehn Prozent als näher Interessierte und wiederum nur zehn Prozent davon als Mitglieder gewonnen werden. Differenziert gesehen ergibt das Bild: Neugierige, Mitarbeiter und Freunde, die uns mit ihrem Rat und ihrer Tat unterstützen. Hinzu kommen 1.200 Fälle aus den Jahren davor (1980-87). Diese Zahlen bestätigen die Erfahrungen und stimmen auch mit vergleichbaren Vorgängen in gut geführten Vereinen überein, wo ein Kommen und Gehen ebenfalls feststellbar ist. Es fiel auf, daß andere Versuche mit vergleichbaren Aufgaben in kurzer Zeit aufgelaufen sind, wir jedoch unsere Krisensituationen verhältnismäßig gut überstanden haben. Dies mag sich aus unseren langjährigen Lehrtätigkeiten erklären.

Bei der Suche nach den Wurzeln und Gesetzmäßigkeiten der "masurischen" Namensträger konnten wir daher einiges näher im Auge halten, was bei anderen Arbeitsgruppen vielleicht zu kurz gekommen ist. Wir legen Wert auf Beziehungen zu genealogischen Vereinigungen, in denen auch die Vorstände gute Arbeit leisten und Innovationen zulassen. Eine korrespondierende Arbeitsgemeinschaft wie die unsrige hat viel Geduld und Verständnis aufzubringen. Die Postverteilerliste führt laufend 60 Adressen, die zeitweise zusätzlich 15 Neugierige zählt. Wir haben uns sagen lassen, daß wir uns mit den Donauschwaben, Hessen, Magdeburgern und Pfälzern durchaus vergleichen dürften. Beim nächsten Arbeitstreffen wird darüber nachgedacht, ob wir uns der Arbeitsgemeinschaft ostdeutscher Familienforscher (AGoFF) anschließen sollten, um innerhalb der Deutschen Arbeitsgemeinschaft genealogischer Verbände (DAGV) wirksam in der Weise zu sein, daß mehr Motivation für die preußisch-masurische Quellenaufbereitung geschaffen wird. Auf den Deutschen Genealogentagen, die ein Teil unserer Mitglieder regelmäßig besucht, trifft man nur wenige interessierte Ostpreußenforscher, und davon wissen nur wenige zutreffende Auskünfte über die Archivbestände zu geben.

Zu erwähnen wären Initiativgruppen, die sich neuerdings in Ostmasuren bzw. im südlichen Teil von Preußisch Litauen gebildet haben. Auch sie haben nicht den Ehrgeiz, möglichst viele dicke Bände (sprich Papier-Tiger) zu publizieren (mit denen viele kaum umzugehen wissen), sondern bieten zeitgemäße persönliche Beratungen und Einladungen an. Sie sehen ihre Aufgaben ähnlich wie wir, eine Zusammenarbeit ergab sich in menschlicher Hinsicht problemlos. Unterschiedliche Meinungen traten für kurze Zeit nur beim Genealogischen Ortsnamenverzeichnis (GOV 2) auf. Zu diesem Thema überlegten wir schon längere Zeit, unsere Ortsnamen-Datenbank um geographische Koordinaten zu erweitern, wo- bei die Möglichkeit besteht, die geographischen Koordinaten als Sortierkriterium zu nutzen. Hierzu benötigten wir aber ein amtliches Ortsverzeichnis mit geographischen Koordinaten, da wir diese nicht selber ermitteln wollten, um sie dann in unsere Datenbank zu übernehmen. Diese "zeitlose" Kennzeichnung hat den Vorteil, daß die Identifizierung eines Ortes unabhängig von historisch und politisch bedingten Merkmalen (Kreiseinteilung, Reg.-Bezirk, Provinz, Kirchspiel usw.) und unabhängig von Projektverfahren (Gauß-Krüger, UTM usw.) ist. Gerade zu dieser Zeit hat uns Roland Gröber vom "Verein für Computergenealogie" ein von Herrn Erdmann entwickeltes und von ihm etwas ergänztes "Genealogisches Ortsverzeichnis, Teil 2" (ehemals deutsche Ostgebiete) zur Prüfung überlassen. Wir haben fest-

gestellt, daß für unseren Forschungsbereich "Westmasuren" eine vollständige Ortsaufnahme und Zuordnung geographischer Koordinaten erfolgt ist. Damit ist diese Datenbank die ideale Ergänzung für die von uns praktizierte Systematik zur Ortskodierung. Dieses GOV soll nun beim Genealogentag in Lünen im September in der Arbeitsgruppe "Computergenealogie" öffentlich durch Dr. G. Junkers zur Diskussion gestellt werden. Zur Zeit versucht eine kleine Gruppe, letzte noch offene Punkte zu klären.

Zum Heft "Die westmasurischen Bienen der GeAGNO"

Eher als wir erwartet haben, kamen Anfragen zu konzeptionellen Schriften auf uns zu. Die Schrift "GeAGNO-3 Masuren" (Januar 1996) war schon im Juni 1997 vergriffen. Wir haben von Nachdrucken abgesehen und den Vorschlag aufgenommen (s. S. 1), unsere Mitteilungen baldmöglichst in Heftform mit einigen Hinweisen aus unserer Konzeptionsschrift anzubieten. Mit dieser "Doppelbiene" wird praktisch schon der Anfang gemacht. Wer unsere Veröffentlichungen näher kennenlernen möchte, kann dies in den Bibliotheken und Archiven tun. Hinzuweisen ist hier besonders auf die Seiten 5 bis 28, 75 bis 79, 84 bis 95 sowie auf die Seiten, 96 bis 101. Auf diese Weise sparen wir Zeit und Geld und bitten, das beigefügte neugefaßte Titelblatt für die Sammelmappe (in blau) mit dem provisorischem (in grün) auszutauschen und danach die vorliegenden Blätter zu heften, denen ein Trennblatt folgen sollte, das den zweiten Teil markiert (Nord- und Ostmasuren sowie den südlichen Teil von Preußisch Litauen). Das Schlußblatt (wieder in blau) wird ebenfalls den Bibliotheken und Koordinatoren beigelegt.

Akzente im Preußenland und in Nordostpolen

Beim Quellenstudium ist uns aufgefallen, daß mit der Zuwanderung von Menschen nach der großen Pest um 1710 verstärkt polnische Akzente in den Schreibweisen der Namen aufkommen. Diese dürften sogar eine Blütezeit von 1780 bis 1810 erfahren haben. Nach 1815 kommen dann mehr deutsche Akzente zum Vorschein. Wir bitten Experten, sich zu melden und uns dazu mehr zu sagen (s. dazu den Literaturhinweis auf S. 1). Dieter Chilla ging diesen Fragen in den letzten Jahren schon etwas nach. Er berichtete bei unserem Arbeitstreffen am 23. Februar in Steinfurt-Borghorst auch von seinen Eindrücken einer Studienreise:

"... Im Herbst 1998 hatte ich in meiner Funktion als Schulleiter die Möglichkeit, unter Federführung des Schulministeriums NRW und des deutsch-polnischen Jugendwerkes verschiedene Schulen im heutigen Nordostpolen (u.a. Ortelsburg, Rastenburg, Goldap, Lyck) zu besuchen. Ich erhielt einen deutlich positiven Eindruck von der Qualität des Unterrichts, der Leistungsbereitschaft der Lehrkräfte und der Zielstrebigkeit der polnischen Jugend. Davon können deutsche Schulen lernen. Mit den Augen sichtbar ist der wirtschaftliche Fortschritt (u.a. die Philipp-Werke in Rastenburg). Anders als bei vergleichbaren Besuchen in den 70er und 80er Jahren herrschte Offenheit und Toleranz in der Diskussion, wenngleich häufiger in historischen Diskussionen ein Hang zum Neo-Nationalismus und Defizite über die Geschichte dieser Gebiete feststellbar waren ..."

Unsere Konzeption und die deutsch-slawische Namenforschung

Bei der Durchsicht des Schrifttums für das südlichen Ostpreußen fällt auf, daß über das Thema "ost- deutsch-slawische" Namenforschung bisher sehr wenig berichtet worden ist. Über die Deutsche Ordenszeit ist viel geschrieben worden. Herausgegeben wurden in den letzten Jahren zwei Handbücher für die Zeit von 1466 bis 1807, doch die Probleme mit der Mobilität der bäuerlichen Bevölkerung kamen dabei nur andeutungsweise zur Sprache, und die mit den vielfältigen Varianten der Familiennamen blieben offen. Wäre es nicht an der Zeit, mehr Motivation für diesbezügliche Untersuchungen in den Bänden der Altpreußischen Geschlechterkunde und der Sonderschriften zu schaffen? Unsere Tätigkeit besonders im letzten Jahrzehnt führte zwar schon zu Einblicken in komplexe Zusammenhänge, aber die GeAGNO benötigt dringend das Gespräch mit fundierten deutschen Kennern dieser Problematik. "Den Vorfahren nachfahren - auch mit dem Computer", lautet das Motto des 50. Deutschen Genealogentags vom 4. bis 7. September in Lünen/Westfalen. Gute Vorbilder verfehlen ihr Wirkung nicht.

Der 1981 von Hans-B. Harder herausgegebene Beitrag "Deutsch-slawische Namenforschung" bringt leider nichts zur Problematik der Familiennamen in Masuren. Der Leser gewinnt den Eindruck, als sei Ostpreußen bereits aufgegeben worden, selbst R. Trautmann (1925) sucht man vergeblich. Offensichtlich war die masurische Sache belanglos. Wir sind der Meinung, daß die Beiträge von Max Mechow u.a. schon in die richtige Richtung weisen und bitten, uns unterstützen zu wollen.

Ausblick

Die GeAGNO konnte in einer Zeit von zehn Jahren die südostpreußische EDV-gestützte Familienforschung ein gutes Stück voranbringen. Sie lebt vom Mitmachen und von der konstruktiven Kritik derer, die unsere Mitteilungen erreichen. Uns ist die Koordination verschiedener Aufgaben angetragen worden, wir haben uns darauf eingelassen, vielleicht können wir auch künftig etwas bewegen.

Aufmerksam halten wir Ausschau nach Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die Übertragung der verkarteten oder fotokopierten Kirchenbücher in unsere Datenbanken. Polnische Gesprächspartner begleiten uns von Anfang an. Den Mangel der Quellenlage in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts spüren wir sehr. Daher haben wir mit Freude den Bericht von Alfred Denda am 23.2.1998 aufgenommen, daß die Kreisgemeinschaft Ortelsburg sich entschlossen hat, ihre Aktenbestände zu den Einwohnerverzeichnissen (um 1945) in einer Datenbank zu erfassen und Herrn H. Rayzik mit dieser Aufgabe zu betrauen. Vorgespräche mit der GeAGNO fanden hierzu um 1992/94 statt. Sie sieht hierin Möglichkeiten, das Fehlen von Kirchenbüchern und Standesamtsregistern wenigstens teilweise auszugleichen und hofft, daß beim Vorstand der Neidenburger positive Entscheidungen möglich werden. Wir würden es sehr begrüßen, wenn unsere Beziehungen auch hier von einem sinnvollen Miteinander bestimmt sein könnten.

Dank zu sagen ist vielen, namentlich den Herren Dr. Bernhart Jähnig, Heinrich Mrowka M.A., Rektor Dieter Chilla, Andreas Kossert M.A. und nicht zuletzt den Ehepartnern für ihre Bewirtung, ohne die gewiß manches nicht so angenehm verlaufen wäre.

Die Erklärung von Jürgen Schlusnus am 16. Februar, sich mit den Landkreisen Darkehmen und Goldap uns anzuschließen, wurde und wird weiterhin begrüßt, zumal in ostpreußischen Forscherkreisen bisher wenig Motivation für Gemeinschaftsprojekte erkennbar gewesen ist. Dieser weiterführende Schritt bedeutet auch einiges für die litauisch-masurische Sprachengrenze, die mitten durch die südlichen Kirchspiele des Kreises Goldap führt.

Hinweise

- Unser nächstes Arbeitstreffen soll am Fr.26. oder Sa.27. Juni in Malchen (mit B.B.) stattfinden. Ein Thema wäre wohl die Neidenburger Situation (drei jüngere Forscher ließen sich reaktivieren), ein zweites bietet sich in den westlich benachbarten Kirchspielen Seelesen-Waplitz-Kurken sowie Hohenstein-St.u.L. an, was schon vor 10 Jahren mal in der Diskussion war und wofür Quellen vorhanden sind. Sodann ist wieder das östlich des Ortelsburger Kreisgebietes gelegene Kirchspiel Aweyden im Gespräch, für das bei der GeAGNO ebenfalls Quellen vorliegen und Mitarbeiter bereitstehen.

- Die Unterzeichner dieser "Doppelfolge" haben in den letzten Jahren mehrere familienkundliche Beiträge niedergeschrieben und auch andere dazu ermutigt. Auf Wunsch können sie zugeschickt werden.

Wer schreibt den nächsten Beitrag - natürlich im alltagsgeschichtlichen Sinne ???

- Mehrere Mitarbeiter der GeAGNO wurden im Februar darum gebeten, eine Busreise nach Masuren zu organisieren, etwa unter dem Leitgedanken: "Kulturelle Begegnungen in Südostpreußen mit Land und Leuten." Sie soll vom 12. bis 19. Mai stattfinden - wer möchte-könnte-würde mitfahren? (Wir legen dieser Post einigen von uns ein Werbeblatt bei).

- Zum 50. Genealogentag vom 4.-7. September in Lünen/Westfalen wollen wir rechtzeitig Empfehlungen aussprechen und Angebote nutzen.

- Anfragen hinsichtlich der Systematik zur Erstellung von 8-stelligen Dateinamen wurden diskutiert,

müßten aber noch weiter bedacht werden. Dies ist nötig, weil wir derzeit schon mit über 500.000 und demnächst (s. Aweyden, Hohenstein-L. usw.) mit rund 1.000.000 Datensätzen zu tun haben.

- Faxgeräte können auch bei uns benutzt werden - bei M. Jend jederzeit unter der Nr. 02241 - 336 373, bei B. Maxin unter der Rufnummer (nach der Umstellung) von 22.00 bis 7.00 Uhr (sowie samstags bei vorherigem Kurzanruf) = 06151 - 55321.

- Um einen Kostenbeitrag für diese Zusendung wird gebeten (für einen Kompaktbrief ohne Titelblatt bzw. größere Formate mit Titelblatt, je nach Wunsch).

Unser Giro-Konto bei der Sparkasse in Siegburg: Jend für GeAGNO, Nr. 25008160, BLZ 386 500 00. Überweisungträger werden in einigen Fällen beigelegt.

Mit Interesse sehen wir wieder den Rückmeldungen entgegen

M.J. B.M.


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